Fastenzeit? Für mi it ...

118 Km Biketour durch's Oberallgäu bei schönstem Frühjahrswetter (Aufnahme: Alpsee Immenstadt)
118 Km Biketour durch's Oberallgäu bei schönstem Frühjahrswetter (Aufnahme: Alpsee Immenstadt)
Danke an meinen Sponsor
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Kaum hat das neue Jahr begonnen, steht auch schon wieder das große Thema "Fastenzeit" im Raum. Doch dieses Jahr kann ich getrost und ohne schlechtes Gewissen sagen: "Na, dieses Johr garantiert it!" So haben sich meine Freundin Moni und ich den ganzen Januar einem Experiment unterzogen, bei dem wir unsere Ernährung für 30 Tage komplett auf Steinzeit umgestellt haben. Die Bedingungen hierfür waren recht einfach, aber nicht immer so leicht umzusetzen. Gegessen werden durfte alles, was es auch in der Steinzeit gab, also viel Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst, Nüsse und Eier. Zu vermeiden galt es alle Milch- und Getreideprodukte, jegliche Produkte mit Zucker und Aroma- sowie Geschmacksverstärkern. Außerdem schauten wir vor allem Nahrungsmittel aus nachhaltiger Herkunft zu bekommen, was gar nicht so einfach ist. Als Getränke dienten lediglich Wasser, Tee und als Ausnahme eine Tasse Kaffee.

Die Idee entstand durch die Fernsehsendung "Extrem schwer", die von RTL II ausgestrahlt wurde. Hier hat ein Personal-Trainer übergewichtigen Menschen beim abnehmen geholfen und auch diese ernährten sich nach der Steinzeit-Ernährung - jedoch für ein ganzes Jahr. Diese Ernährungsweise ist bekannt als Paläodiät und wird vielfach im Internet publiziert. Rezeptideen gibt es genug, doch schwierig wird es, wenn man viele Nahrungsmittel nicht mag oder nicht verträgt.

Mein tägliches Frühstück begann mit einer Obstschale (ein Apfel, eine Banane, eine Orange, Chiasamen, Mandeln, Kürbiskerne und etwas Zimt). Zu Mittag gab es entweder etwas vom Vorabend oder ich überbrückte den Tag bis zum Abendessen mit Obst und ein paar Mandeln. Ansonsten gab es Fleisch mit Gemüse, Fisch mit Yamswurzel, Spinatrolle oder einfach nur einen guten Steinzeitsalat. Die ersten zwei Wochen waren geprägt von einigen Müdigkeitslöchern und man merkte, dass dem Körper etwas "gewohntes" fehlte - nämlich Zucker. Doch schon bald stellte sich der Stoffwechsel um und man war genauso leistungsfähig wie sonst auch. Da ich aufgrund meiner Verletzung komplett für sechs Wochen keinen Sport machte, waren die Ergebnisse in Bezug auf mein Gewicht nicht herausragend. Gerade mal knapp zwei Kilo habe ich verloren. Was sich jedoch gänzlich veränderte waren die Geschmacksnerven. So war ich geschockt als ich mal wieder ein Bier trank - es schmeckte einfach nur wie Zuckerwasser.

 

Olympia im Schatten

 

Wenigstens konnte ich die sportfreie Zeit mit dem Olympia-Fernsehprogramm überbrücken. Doch leider wurden auch diese Spiele wieder etliche Athleten dem Doping überführt. Es ist schon traurig, wenn man als Athlet dopen "muss", um in einem Spitzenfeld nicht als "Verlierer" dazustehen - sei es für die Presse als auch für das eigene Land. So langsam wäre von der WADA (World Anti Doping Agency) zu überlegen, härtere Strafen zu vollhängen. Eine zwei- bis fünfjährige Sperre ist einfach nicht genug - stattdessen müsste der Athlet für immer gesperrt werden, für jegliche Wettkampfteilnahme. Keine Sportart ist dem Dopingkampf gewappnet, sei es Fußball, Radsport, Skilanglauf, Laufsport etc. - denn auch ein Wasserträger muss letztendlich für seinen Kapitän dopen um Bestandteil des Teams bleiben zu können. Es ist zwar traurig, dass sich so viele Athleten (schätzungsweise 60% aller Olympiateilnehmer!) mit illegalen Supplementen weiterhelfen müssen, jedoch muss man dann den Sport aus einem anderen Blickwinkel betrachten. So gewinnt letztendlich derjenige, der den besten Arzt mit den besten "Mitteln" hat - und ist jeder unter Einfluß von Dopingmitteln, kann man wiederum das geleistete als "Leistung" betrachten. Es muss als Fazit gesehen werden: Wenn zehn Sprinter an der Linie stehen, sind zehn Sprinter gedopt - das beste Mittel entscheidet über Sieg oder Niederlage oder die wichtigen tausendstel Sekunden für einen neuen Rekord. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich absolut sauberen Sport betreibe - auch wenn dies von manchen Sportlern im Allgäu als viertklassig bezeichnet wird. Aber lieber laufe ich den Podestplätzen hinterher, als dass ich mich selbst "bescheißen" muss.

 

Wettkampfplanung 2014

 

Seit gut zwei Wochen habe ich mit dem Training begonnen, jedoch nur auf dem Rad. Hier fühle ich mich im Moment am wohlsten und bin dort auch absolut schmerzfrei. Dank meines Partners WobenzymPlus, der mich auch in der Saison 2014 unterstützt, bin ich guter Dinge in diesem Jahr noch ins Laufen einsteigen zu können, wenn auch zu einem späteren Zeitpunkt diesen Jahres. So werde ich am 27. April beim Bike-Marathon in Kempten/Durach an den Start gehen und dort erneut zu alten Wurzeln zurückkehren. Das Training läuft bestens - so konnte ich bereits zwei Einheiten über 100 Km absolvieren in 04:15 - 04:45 Stunden. Im April werde ich dann voraussichtlich gezielt ins Techniktraining einsteigen und ein paar Trails absolvieren. Außerdem befinde ich mich weiterhin in pyhsiotherapeutischer Betreuung in meiner Praxis, dem MTZ Kempten. Ein weiterer Arztbesuch in Immenstadt bei einem Sportmediziner hat meine Annahme bestätigt, dass die Schmerzen nicht ausschließlich der Schambeinentzündung zuzuschreiben sind. Nun steht also viel Mobilisation und Stabilisation im Vordergrund. Der weitere Verlauf wird sich zeigen.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen erfolgreichen Saisonstart und verletzungsfreies Trainieren!

 

Pfiat's eich, euer Steffen.

Verkehrte Welt am 12. März 2014 - der Winter endet früh (Aufnahme: Oberjoch vor dem Iseler)
Verkehrte Welt am 12. März 2014 - der Winter endet früh (Aufnahme: Oberjoch vor dem Iseler)

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